Ich hatte keine genaue Vorstellung von meinem Leben und ging einfach dem nach, was sich mir bot. Ich folgte der Empfehlung meiner Eltern und machte eine Ausbildung zur Bankkauffrau. Ich merkte zwar bald, dass das nicht mein Ding war und dass ich sicher nicht in irgendeiner Filiale Omis Bausparverträge andrehen würde, aber ich blieb dabei und ging in die Zentrale. Dort hatte ich unterschiedliche, durchaus spannende Aufgabenfelder, aber alle entpuppten sich irgendwann als nicht passend für mich. Das änderte sich, als ich in die Personalentwicklung/Berufsausbildung ging. Selber noch jung und mit anderen jungen Leuten arbeitend, das hatte was, schmeckte nicht so nach Bank und das habe ich lange gemacht.
Dann ging ich in Elternzeit und mit der Geburt meiner Tochter wandelte sich etwas in mir. Da wollte mehr gelebt werden. Ich verließ die Bank, machte eine Zusatzausbildung in Organisationsberatung und wurde schließlich im Öffentlichen Dienst zur Beraterin für berufliche Rehabilitation. Zwar war ich dabei immer für zu viele Menschen verantwortlich, aber einigen konnte ich konkrete neue berufliche Horizonte erschließen. Ihnen damit auch zu einer neuen Wahrnehmung von sich und ihren Möglichkeiten zu verhelfen, das erlebe ich als erfüllend und ich sehe heute darin auch einen Heilaspekt. Neben dem Beruflichen wollte ich auch persönlich wachsen. Ich machte mich auf den Weg, fand immer wieder kleine Inseln, auf denen sich neue Träume leben ließen. Ich probierte viel aus. Ich suchte etwas, wollte mehr Tiefe und Verbundenheit, fand viel und suche weiter.
Dass ich immer auf der Suche geblieben bin und dann dabei immer zur richtigen Zeit die entsprechenden hilfreichen Menschen fand und besonders die Unterstützung meines Mannes haben mir geholfen, ‚meinen‘ Weg zu gehen.
Je mehr ein Mensch mit dem Herzen verbunden ist, je empathischer und mitfühlender und klarer er auch im Verstand ist, je mehr er sich entwickelt, seine Gaben und Fähigkeiten einbringt und seine Verbundenheit mit allem und allen lebt, desto mehr wird er Mensch.